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posts/2017-07-21-How-to-use-OTF-fonts-with-pdflatex.md
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title: How to use OTF fonts with pdflatex
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author: nek0
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tags: english, writing, programming
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description: A small howto for importing OTF fonts
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In the last days I had an interesting Problem to solve, which involved
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LaTeX, OTF font files and a special set of requirements. I needed to import and
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use the OTF fonts in a LaTeX document and this document needed to be compiled
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through pdflatex.
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First off: If you need to use OTF fonts in LaTeX documents, you can simply
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switch to XeLaTeX or LuaLaTeX, like I did in the first place. Both of these
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environments support the package `fontspec`, which makes using fonts installed
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in your system extremely easy. So if you can, switch the environment.
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If you can't switch the environment, don't want to, feel a little adventurous or
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even want to feel some of the innards of LaTeX you can choose the path I am
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about to show.
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Before you can start, you need to install the [LCDF typetools][lcdf], which is
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a set of tools for manipulating the font definitions of LaTeX. Most GNU/Linux
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distributions have them in their repositories, Mac users can install them
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through homebrew and even Windows binaries are available on the website.
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Additionally make sure, that you use `updmap` in system mode and have root
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privileges.
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To create the font mappings from the OTF, you simply run
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```bash
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sudo otftotfm -a <fontfile> --vendor <vendor> --typeface <typeface> -e texnansx
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```
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Where you replace the items in the angle brackets. This not only produces the
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mappings, but also places them in the right directory. (If `otftotfm` complains
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because of `updmap`, run the `updmap` commands in the error messages as
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`updmap-sys`.)
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Before you can actually use the Font, you have to write your own font
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definition. A small template for this follows, which should be saved as
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`T1<typeface>.df`
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```latex
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\ProvidesFile{T1<fontname>.fd}
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[YYYY/mm/dd foobar]
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\DeclareFontFamily{T1}{<fontname>}{}
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\DeclareFontShape{T1}{<fontname>}{m}{n} {<-> <fontface> } {}
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\endinput
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```
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Here you can define `<fontname>` as you wish, the other elements in angle
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brackets correspond to the box above.
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To actually use it, you can call
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```latex
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\renewcommand*{\familydefault}{<fontname>}
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```
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from your document to change the font in the whole document, assuming the
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`T1<fontname>.fd` is in your project folder, or call
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```latex
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Lorem ipsum {\fontfamily{<fontname>}\fontseries{m}\fontshape{n}
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\selectfont dolor sit} amet
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```
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to change the font only for "dolor sit" in this example.
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There are tons of other options how to handle fonts in LaTeX, but this is the
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most convenient one I found.
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[lcdf]: http://www.lcdf.org/type/#typetools
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posts/2017-08-07-Countdown.md
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posts/2017-08-07-Countdown.md
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title: Countdown
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author: nek0
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tags: deutsch, writing
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description: Eine neue Kurzgeschichte
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Ich habe in den letzten Tagen es ieder geschafft eine Kurzgeschichte zu
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schreiben. Diesmal auch tatsächlich auf Deutsch.
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<div class="scripture with-initial">
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Zehn
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Ich haste durch die Bahnhofshalle und verzweifelt halte ich Ausschau nach einem
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freien Fahrkartenautomaten. Hinter mir zerre ich meine beiden schweren Koffer
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her, in einem meine Kleidung und Reiseutensilien, in dem anderen das Paket.
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Vor allen anderen Automaten stehen Menschen, zumeist Touristen, in langen
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Schlangen an. Viel Zeit bleibt mir nicht mehr. Ich hätte gerne mehr Vorbereitung
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gehabt, aber der Anruf meiner Mutter kam überraschend. Ich verlasse die
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Bahnhofshalle und begebe mich in die
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verschlungenen Gänge des Bahnhofs. Erst als ich an den Schränken der
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Gepäckaufbewahrung vorüber gehe, sehe ich in einer dunklen Ecke einen einsamen
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Fahrkartenautomaten stehen. Die Ecke ist dunkel, die Leuchtstoffröhre, die für
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Licht sorgen sollte, flackert nur in unregelmäßigen Abständen mal auf und der
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Automat ist mit diversen Lackstiften und Permanentmarkern verunstaltet worden,
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sodass ich mich eigentlich nicht traue ihn zu bedienen, aber eine kurze
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Erinnerung an die übervolle Bahnhofshalle lässt mein Zögern dahinschmelzen.
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Derjenige, der den Fahrkartenautomaten verunstaltet hatte, muss wohl ein
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ziemlicher Kartenspiel-Narr gewesen sein, denn überall auf dem Automaten sind
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Spielkarten aufgemalt, doch alle sind sie von der Farbe Pik.
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Ich bin gerade dabei an dem verkrusteten Automaten meine Fahrkarte zu Ziehen, da
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krächzt eine weibliche Stimme aus dem schief hängenden Lautsprecher.
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"Der IC nach Berlin fährt heute außerplanmäßig von Gleis Neun."
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Flehentlich schaue ich auf das glimmende Licht des Ausgabeschachtes am
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Automaten, dass er doch endlich meine Fahrkarte ausspucken möge. Ich muss zum
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Gleis 9, am anderen Ende des Bahnhofs, und habe nur noch wenig Zeit. Innerlich
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verfluche ich mich selbst, dass ich mich in die Machenschaften meiner Mutter
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habe mit hineinziehen lassen. Ich weiß noch nicht mal, was ich in meinem Koffer
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habe, aber ich weiß, dass es die Polizei auch nicht wissen sollte.
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Endlich flattert die Fahrkarte auf den Boden des Ausgabeschachtes. Ohne zu
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zögern greife ich danach und verlasse die unheimliche Ecke des Bahnhofs, noch
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bevor mir der Automat eine gute Reise wünschen kann. Ich haste durch den langen
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Gang unterhalb der Gleise und durch die Bahnhofshalle, bis ich mein Gleis
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erreiche. Ohne zu zögern springe ich in den Zug und kurz nachdem sich die Türen
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hinter mir schließen, geht ein Ruck durch den Wagen und langsam setzt er sich in
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Bewegung. Langsam manövriere ich mich im Zug vorwärts um an einen Sitzplatz zu
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kommen, aber sobald ich in das Innere des Wagens trete, zerfallen meine
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Hoffnungen. Alle Sitzplätze sind besetzt und im Gang stehen schon Leute, die,
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wie ich, keinen Sitzplatz gefunden haben. Umständlich drehe ich mich mit meinem
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schweren Gepäck um, wobei ich meinen Koffer einem besonders breitbeinig
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dasitzenden jungen Mann unabsichtlich ins Knie ramme. Dieser entrüstet sich
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"Mensch, geben sie mal Acht!".
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Ich entschuldige mich hastig und verlasse so schnell es geht den Ort des
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Geschehens. Ich irre weiter durch den Zug bis ich erst nach einiger Zeit einen
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freien Sitzplatz finde, der auch nicht reserviert ist. Bevor ich mich erschöpft
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auf den Sitzplatz fallen lasse, verstaue ich meine Sieben Sachen in der
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Gepäckablage. Der Wagen ist etwas leerer als die anderen, dafür aber lauter.
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Familien fahren mit ihren Kindern wohl in den Urlaub und es wird gelacht,
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gespielt und im Gang hin und her gerannt. Dabei bleibt ein kleines Mädchen
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unvermittelt an meinem Platz stehen und kräht mir mit lauter Stimme "Sieben!"
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entgegen, bevor sie weiter ihren Spielkameraden lachend hinterherläuft.
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Ich versuche es mir so gut es geht auf meinem Sitzplatz gemütlich zu machen. Ich
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ziehe die Jacke aus und rolle sie zu einem behelfsmäßigen Kopfkissen zusammen.
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Viel anderes als schlafen bleibt mir nicht übrig, denn mich erwarten sechs
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Stunden Fahrt und in meiner Eile habe ich vergessen mir eine passende
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Beschäftigung, wie ein Buch, einzupacken. Ich lehne an der Wand des Wagens und
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lausche dem monotonen Rattern des Zuges und betrachtete abwesend die Schrauben,
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die den Klapptisch am Sitz vor mir halten. Es sind sechs.
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Während ich dasitze und meine Augenlider immer schwerer werden höre ich ein
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Flattern wie vom Schlagen vieler Flügel. Draußen vor dem Fenster wird es
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schlagartig dunkel, der Lärm im Zugwagen verstummt und auch der Zug scheint auf
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wundersame Art angehalten zu haben. Ich stehe auf, und schaue mich im Wagen um.
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Er ist Leer. Wo eben noch spielende Kinder waren, ist nun niemand. Ich gehe fünf
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Sitzreihen vor und versuche irgendjemanden zu finden, doch es ist niemand da.
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Der Wagen bleibt leer, geradezu klinisch rein. Plötzlich öffnen sich die Türen
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und fünf Raben fliegen laut krächzend herein und kreisen über meinem Kopf. Doch
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ihr krächzen ist sonderbar. Jedes einzelne klingt wie ein verzerrtes "Fünf!"
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Ich versuche wegzurennen, doch meine Füße stecken fest. Ich bin mittlerweile bis
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zu meinen Knöcheln im Boden eingesunken und sinke rasch weiter ein. Schon stecke
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ich bis zu den Knien im Boden, da schaue ich auf zu den Raben, welche weiter
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hämisch krächzen. Sie kreisen zu viert über meinem Kopf, während der Fünfte in
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der Mitte des Kreises flattert und sich mit dem Schnabel vier Federn ausreißt
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und zu Boden fallen lässt. Doch noch bevor Sie den Boden erreichen verwandeln
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sie sich Spielkarten. Vier Pik-Asse liegen vor mir auf dem Boden, in welchen ich
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weiter einsinke. Ich bäume mich weiter auf, doch ich versinke weiter im Boden,
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Ich bin schon bis zur Brust eingesunken und habe Schwierigkeiten beim Atmen.
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Ein Finger bohrt sich dreimal unsanft in meine Schulter. Ich schrecke hoch. Ich
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war eingeschlafen und hatte alles nur geträumt. "Zum dritten Mal: Die Fahrkarte
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bitte" sagt der Schaffner ungeduldig, welcher mit gezückter Stempelzange neben
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meinem Sitzplatz steht. Ich nestele in meinem Jackett nach der Fahrkarte und
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reiche sie ihm. Misstrauisch kontrolliert er sie und obwohl ich mir sicher bin,
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dass alles mit ihr in Ordnung ist, verspüre ich Erleichterung, als der Schaffner
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sie schließlich abstempelt.
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Die restlichen zwei Stunden der Fahrt vergehen ereignislos, doch wage ich es
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nicht wieder einzuschlafen aus Angst vor weiteren Albträumen. Ich komme am
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Berliner Hauptbahnhof auf dem zweiten Gleis an. Ich steige aus mit meinem
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schweren Gepäck und gehe zum Ausgang. Während ich gehe, fühle ich mein Handy
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vibrieren. Ich halte an und schaue aufs Display. Zwei verpasste Anrufe. Beide
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von meiner Mutter. Mich überkommt Übelkeit, während ich ihre Nummer wähle.
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Mit zuckersüßer Stimme begrüßt sie mich am Telefon, doch ohne lange Umschweife
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kommt sie auf ihr eigentliches Begehr. "Hast du die beiden Pakete, um
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die ich dich gebeten habe?" fragt sie weiter mit zuckersüßer Stimme.
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Mutters Pakete. Dinge die sie bei mir deponiert, damit sie das Amt nicht
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mitbekommt. "Ich habe nur eines mit. Ich wusste nicht, dass ich beide mitbringen
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sollte." Sage ich wahrheitsgemäß während ich den Bahnhof verlasse.
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"Nie kannst du ein einziges Mal eine Sache richtig machen!" schreit mich meine
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Mutter aufgebracht vom anderen Ende der Telefonleitung an, während ich die
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Straße überquere, "Ich bitte dich nur im eine Sache und du musst es ja
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vergessen. Du hast deinen Kopf nur, damit es dir nicht in den Hals
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hineinregnet!" führt sie weiter aus. Es folgen weitere wüste Beschimpfungen,
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doch ich höre gar nicht mehr hin. Ein Kratzen innerhalb meines linken Ärmels
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lenkt mich plötzlich ab. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie eine einzelne
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Spielkarte aus meinem Ärmel fällt, zu Boden flattert und mit der Rückseite nach
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oben liegen bleibt. Abwesend bücke ich mich, hebe die Karte auf und drehe sie
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um. Ein einzelnes Symbol prangt mir entgegen. Es ist ein Pik-Ass. Ich nehme nur
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noch ein lautes Hupen wahr und ein Paar heller Scheinwerfer, die auf mich
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zurasen.
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Null
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